Als 72. Band der Reihe Contubernium. Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, verlegt vom Franz Steiner Verlag, wird bald das Buch „Habsburgischer Adel und Aufklärung - Bildungsverhalten des Wiener Hofadels im 18. Jahrhundert“ von OGE 18 Mitglied Dr. Ivo Cerman erscheinen. Es handelt sich hierbei um seine erweiterte Dissertation, die im November 2006 an der Eberhard-Karls Universität zu Tübingen verteidigt wurde.

Umfang: ca. 370-400 Seiten, viele Illustrationen

Zum Inhalt:
Die katholische Habsburgermonarchie gilt im Allgemeinen nicht als ein Zentrum der europäischen Aufklärung und der Hofadel wird selten zu den Trägern dieser geistigen Bewegung gerechnet. Trotzdem enthüllt die Spurensuche nach der Aufklärung im Milieu des Wiener Hofadels ein bedeutendes und facettenreiches Phänomen, dessen Aspekte hier skizziert werden. „Aufklärung“ bezeichnete dabei weder eine „Ideologie der Bourgeoisie“, noch ein überepochales „Modernisierungsprojekt“, sondern ein zeitspezifisches Ideensystem, dessen Ziel es war, ein von der Religion autonomes Wertesystem auf der Basis der Moral auszubilden. In dem vorliegenden Werk wird gezeigt, wie sich der an französischer Sprache und Kultur orientierte Hochadel in den habsburgischen Erbländern unter dem Druck einer Bildungskrise von der erstarrten katholischen Barockgelehrsamkeit der Jesuiten abwandte und den Weg zur gemäßigten Selbstaufklärung und Empfindsamkeit fand. Der Wandel des intellektuellen Klimas wird am Beispiel dreier Generationen der Familien Chotek, Dietrichstein und Windischgrätz veranschaulicht.

Verzeichnis:
I. Adel und Aufklärung
II. Die Lebenswelten des Wiener Hofadels
III. Institutionen der Ausbildung und Vergesellschaftung
IV. Bildungsverhalten dreier Generationen des Wiener Hofadels