Ausstellungseröffnung “Wir und Passarowitz” am 6. April in Graz

Einladung zur Austellungseröffnung im Landeszeughaus in Graz am 5. April um 19 Uhr: 

Wir und Passarowitz

 

300 Jahre Auswirkungen auf Europa

Im Jahr 1718 schließen das Osmanische Reich und die Habsburgermonarchie einen Friedens- und einen Handelsvertrag in Passarowitz, dem heutigen Požarevac im Nordosten Serbiens. Die beiden Verträge beenden nicht nur den Kriegszustand zwischen den beiden Mächten. Sie leiten eine neue Ära der Beziehungen ein und stellen die künftige Zusammenarbeit zwischen Zentraleuropa und den Balkanländern auf eine völkerrechtliche Basis. 

Die Ausstellung ist den Folgewirkungen der Verträge in den Bereichen Verkehr, Wirtschaft, politische Beziehungen, kultureller und wissenschaftlicher Austausch bis in die Gegenwart gewidmet.

Die Einladung als PDF zum Herunterladen. 

Kurator der Ausstellung ist ÖGE 18 Mitglied Prof. Harald Heppner, der in der Woche vom 5.-9. März in Ö1/Betrifft Geschichte hierzu eine Reihe von Interviews gegeben hat:

Der Friede von Passarowitz
Neue Perspektiven für die Habsburger Monarchie. Mit Harald Heppner, Institut für Geschichte, Universität Graz. Gestaltung: Martin Adel.

Genau 200 Jahre vor dem 1. Weltkrieg (1714 – 1718) beendete der Venezianisch-Österreichische Türkenkrieg – für das Haus Österreich der 6. Türkenkrieg – die weit über 100 Jahre währenden Zeiten der “Türkengefahr”, oder anders gesagt: die kriegerischen Rivalitäten zwischen dem Habsburger und dem Osmanischen Reich.

Nach der erfolgreichen Belagerung von Belgrad hatten die Truppen Karls VI. unter der Führung von Prinz Eugen einen im großen und ganzen endgültigen Sieg über die Hohe Pforte erreicht – und damit dem Habsburger Reich seine größte Ausdehnung in Süd-Ost-Europa beschert. Das war aber nur EIN Ergebnis des Friedensschlusses im serbischen Ort Passarowitz, der im übrigen auch international anerkannt und bestätigt wurde. Das andere, aus Sicht der Nachhaltigkeit viel wichtigere Ergebnis war wohl, dass nun auf verschiedensten Gebieten die Weichen für neue Beziehungen zwischen den beiden Reichen gestellt wurden: Mittelfristig entstanden neue, integrative Verwaltungsstrukturen, Handelsbeziehungen, vielerorts konsularische Vertretungen und die Öffnung gegenüber Tausenden von Immigranten.

Langfristig entstand auf den Grundlagen der Vertragswerke von Passarowitz jene Vielvölkermonarchie, deren Einfluss sich (siehe u.a. die Gründung der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft und des Österr. Lloyd) von der Adria über das östliche Mittelmeer bis zum Schwarzen Meer erstreckte. Man könnte sagen: Mit dem Frieden von Passarowitz war der Weg der Donaumonarchie in die Moderne wesentlich vorgezeichnet.

Zur Sendereihe: http://oe1.orf.at/programm/20180305/508336

 

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