Erinnerung: Vortrag am 25.6.2015

Bildschirmfoto 2015-06-13 um 08.41.25
Ausschnitt von http://www.congresodeviena.at (c)

Christian Cwik, University of the West Indies, Trinidad and Tobago
Der Wiener Kongress und die amerikanische Dimension

25. Juni, 18.30, Seminarraum 2, Institut für Geschichte (Hauptgebäude)

Moderation: Wolfgang Schmale

Abstract:
Die sechs Koalitionskriege, die von 1792 bis 1815 rund um den gesamten Erdball, in permanenter Abfolge tobten, veränderten die territoriale Ordnung nachhaltig. Der Wiener Kongress von 1814-15 symbolisiert wie kein anderes Ereignis das Ende dieses 23 Jahre andauernden Kriegszustands. Das postulierte Ziel des Kongresses in der kaiserlichen Residenzstadt Wien war die Rückkehr zur territorialen Ordnung, wie sie vor dem Ausbruch des Ersten Koalitionskrieges am 20. April 1792 existiert hatte (Restauration). Dass dies nach 23 Jahren Krieg und einer Vielzahl von verabschiedeten Verträgen kein leichtes Unterfangen werden würde, liegt auf der Hand.
Allen voran versuchte Großbritannien die kolonialen Themen vom Vertragswerk des Wiener Kongresses zu isolieren, was im Großen und Ganzen auch gut gelingen sollte. So finden sich nur wenige am Wiener Kongress analysierte und bewertete Themen Überseefragen betreffend in den Schlussakten des Kongresses wieder. Manche Fälle wurden wenige Monate
zuvor entweder bereits im Frieden von Paris sowie in den Londoner Verträgen beschlossen, am Kongress nur korrigiert, wieder zurückgenommen oder auf die Folgekongresse und Friedensschlüsse danach vertagt. In diesem Sinne kann das Thema der amerikanischen Dimension des Wiener Kongresses nur im Rahmen der verschiedenen Friedensschlüsse, Vereinbarungen und Kongresse im „Zeitalter des Wiener Kongresses“ (1814 bis 1822) besprochen werden.

Dass die koloniale Frage am Wiener Kongress überhaupt von Relevanz war, steht doch weitgehend im Widerspruch zur allgemeinen Meinung, dass es sich in Wien ausschließlich um die Neuordnung Europas gehandelt hatte.

 

Zum Vortragenden:
Christian Cwik, 1970 Wien, Historiker. Studium an der Universität Wien.

Juniorprofessor an der University of the West Indies, Gastprofessuren an der
Universidad la Habana, Universidad de Cartagena de Indias, Universidad Bolivariana
de Venezuela sowie in Köln, Dresden, Wien und Graz.
Generalsekretär der Internationalen Konferenz: “The Congress of Vienna and Its Global Dimension“, 18-22. September 2014.

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