EINLADUNG
zum 230. Institutsseminar
am Montag, dem 21. Jänner 2019, um 17 Uhr c.t.
im Elise-Richter-Saal der Universität Wien
Markus Friedrich (Universität Hamburg)
Adel, Ahnen und Archive
Jacob Wilhelm Imhoff (1651–1728) und die Erstellung genealogischen Wissens in der Frühen Neuzeit
Der Vortrag wird an Hand eines Fallbeispiels, des einflussreichen Nürnberger Genealogen Jacob Wilhelm Imhoff (1651–1728), einen neuen Blick auf die Genealogie der Vormoderne werfen; er wird eine Wissensgeschichte von Genealogie vorschlagen. Imhoff produzierte im Lauf seiner langen genealogischen Karriere eine Serie von Nachschlagewerken zum euro- päischen Adel, deren Entstehung und Gestaltwerdung sich durch seinen reichhaltigen Nachlass minutiös nachzeichnen lässt. Zugleich erlaubt Imhoffs Beispiel es, die Schwierig- keiten und Herausforderungen zu rekonstruieren, die die Rekonstruktion von Familienge- schichte begleiteten. Auch in der Vormoderne, so zeigt sich, war genealogisches Wissen keinesfalls unproblematisch und selbstverständlich. Es war im Gegenteil oft prekär, vorläu- fig und in jedem Fall nur schwer und mit hohem Aufwand zu gewinnen.
Markus Friedrich studierte in München Geschichte und Philosophie und wurde ebendort 2002 promoviert. Habilitation 2010 in Frankfurt. 2013 Berufung auf die Professur für Europäische Geschichte der Frühen Neu- zeit an der Universität Hamburg. Forschungsschwerpunkte: Religionsgeschichte der Frühen Neuzeit als Kul- turgeschichte; Wissens- und Informationsgeschichte als Herrschaftsgeschichte; Archive und Archivkultur im Frühneuzeitlichen Europa.
Moderation: Martin Scheutz
Thomas Winkelbauer
Institutsdirektor
Gäste sind herzlich willkommen!